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Das Wiener Musterbuch

Date : 2016

Das Wiener Musterbuch

Brillanz und Virtuosität eines böhmischen Künstlers um 1400

Ein mittelalterlicher Künstler und Buchmaler präsentiert sein Können

Dieses unglaubliche und in seiner Form wohl einzigartige Kleinod wird durch die originalgetreue Faksimilierung nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Edition gibt einem auserwählten Kreis von Sammlern die Möglichkeit, große Kunst in kleinem Format zu erleben – auch wenn das Wiener Musterbuch seit 2012 mit der Wie­dereröffnung der Kunstkammer des Kunsthis­torischen Museums wieder einer der großen Anziehungspunkte dieser Sammlung ist.

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Das Wiener Musterbuch ist ein spätes Zeugnis dessen, was man gemeinhin als Schule König Wenzels bezeichnet, und in dieser Eigenschaft erweist es sich als Summe dessen, was die böhmische Kunst seit den Zeiten von Kaiser Karl IV. und Peter Parler geschaffen hat. Zugleich bildet diese großartige Bildergalerie eine Verbindung zur späteren Malerei des 15. Jahrhunderts.

Die Bestimmung dieses einmaligen Werkes liegt bis heute im Dunkeln: War es eine Vor­bildsammlung für einen Wanderkünstler, der mit der Kunst Böhmens ebenso vertraut war wie mit jener Frankreichs und Italiens, oder war das Kunstwerk für einen Gönner bestimmt – ein Geschenk als Dank oder Werbung für existenzsichernde Aufträge?

Feinst ausgeführte Portraits und Fabelwesen

Auf den 56 Zeichnungen brilliert der Künstler mit 39 (zwei davon sind jedoch erst im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts dazugekommen) großartig ausgeführten, außerordentlich individualisierten Portraitköpfen, die von der Qualität eines Dürer sind, 16 Darstellun­gen von Tier- und Fabelwesen und einem expressionistisch anmutenden Totenkopf. Besonders faszinierend ist die einzige Dar­stellung einer Spinne, die, wie alle Zeich­nungen dieses Virtuosenstücks auf einem alles verfremdenen grünlich-grauen Grund, das kleine Bildmotiv brillant hervorhebt.

Die Kopftypen zeigen in ihrer Vielfalt den Zusammenhang mit sakral-christlichen Bildthemen – wie etwa der Gottesmutter Maria, dem Verkündigungsengel, dem Jesusknaben, Christus am Kreuz oder auch den Aposteln – ebenso wie den mit der pro­fan-höfischen Welt. Und zwischen all den raumlosen Köpfen und Büsten entdeckt der Betrachter auch einen reizenden Jüngling, der in ein rundes Wasserbecken schaut: Narziss, der ob der Schönheit seines Spiegel­bildes sicherlich schon im 15. Jahrhundert begrifflich mit der Malkunst verbunden war.

Schon die äußere Form ist ungewöhnlich: insgesamt 14 Täfelchen aus Ahornholz werden von einem kostbaren dunklen Leder­schnitt-Etui geschützt. In jede der Tafeln sind vier der feinen und detailreichen Zeichnungen eingepasst, die von kleinen Rahmen gefasst werden. Die Tafeln waren ursprünglich als Leporello montiert; das kostbare Lederfut­teral war als Schutz und durch einen Gurt wohl auch als Tragetasche konzipiert.

Ein einzigartiges

rätselhaftes Objekt

Das Wiener Musterbuch ist ein Kleinod, das in seiner Art und künstlerischen Ausformung einzigartig und gleichzeitig ein wirklich rätselhaftes Objekt ist. Insgesamt 56 Silberstiftzeichnungen umfasst die Sammlung eines unbekannten böhmischen Meisters. Die Miniaturen sind in großer Meisterschaft ausgeführt und zart mit Farben gehöht. Der Künstler hat mit seinem Werk den faszinierenden Formenreichtum des „Internationalen Stils“, wie er in der Zeit um 1400 vor­herrschend war, in perfekter Weise umgesetzt.

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