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Stundenbuch des Étienne Chevalier

Date : 2016

Stundenbuch des Étienne Chevalier

Eine Symbiose europäischer Kunst

Der Künstler: Jean Fouquet

Étienne Chevalier war sicher einer der ersten Kunstmäzene Frankreichs, der das Talent des jungen Malers erkannte, der gerade aus Italien zurückgekehrt war. Jean Fouquet (um 1420–um 1480) ist von zwei Kulturen geprägt: Sein Italienaufenthalt hat ihm die neuen Strömungen der florentinischen Kunst eröffnet, und diese italienischen Einflüsse sind im Stundenbuch des Étienne Cheva­lier durchaus bestimmend vorhanden.

Gleichzeitig folgt Fouquet auch den nörd­lichen Traditionen, was sich vor allem in den Vibrationen des Lichts seiner Himmel, der sanften Beleuchtung der Figuren, der Architektur und der Landschaft zeigt.

Dieses großartige Meisterwerk wurde schon früh als solches erkannt; seine einzigartigen Miniaturen sind seit dem 18. Jahrhundert über die Welt verstreut. Erst die perfekte, originalgetreue Faksimile-Edition führt alle bekannten Blätter des Stundenbuchs des Étienne Chevalier wieder zusammen.

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Ein bis heute unbekanntes Schicksal

Das Schicksal dieser berühmten Handschrift liegt bis heute im Dunkeln. Der Auftraggeber hingegen ist bekannt: Es handelt sich um Étienne Chevalier, Schatzmeister Frank­reichs unter König Karl VII. (1422–1461). Das Meisterwerk dürfte in der Familie verblieben sein – bis zu Étiennes letztem direktem Nachkommen, Nicolas Chevalier, Baron von Crissé (1562–1630). Irgendwann danach verschwindet die Handschrift im Dunkel der Geschichte.

Nachvollziehen lässt sich das Aufbringen der „Bilder“ auf Eichentäfelchen – denn auf manchen der Täfelchen ist noch heute das Etikett des Pariser Schreiners und Rahmers Basset zu finden, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Paris tätig war. Der Herzog von Aumale erwarb 1891 insgesamt 40 der „Bilder“ aus dem Erbe des großen deutschen Sammlers Georg Brentano, dem Bruder Cle­mens von Brentanos. Seitdem werden sie in Chantilly bewahrt. Die übrigen Einzelblätter sind weltweit auf andere Sammlungen verteilt.

Erst 1981 gab es sensationelle Neuigkeiten: der Handschriftenexperte von Sotheby´s, Christopher de Hamel, identifizierte zwei angehängte Blätter als die einzigen Zeugen der ursprünglichen Textseiten des Stundenbuchs des Étienne Chevalier, die man bereits als unwiderruflich verloren geglaubt hatte.

Ein neues Miniaturen-Konzept

Jede einzelne der 47 Miniaturen ist eine Welt für sich. Fouquet demonstriert mit seinen Neuerungen seine großartige Inspiration: in der Seitenaufteilung, die sein herausragendes Können beweist, die ihn die Szenen in noch nie dagewesener Art neu interpretieren lassen: solche, die geläufig in den Augen seiner Zeitge­nossen sind, und solche, die kaum verwendet werden. In gleichem Maße führt Fouquet Elemente ein, die an aktuelle Ereignisse und das Leben seiner Zeit angelehnt sind.

Die Miniaturen sind durch ihre Konzeption monumentale Malereien, und doch passen die detailliert ausgeführten Bilder perfekt in die mit floralen Elementen reich ausge­schmückten Rahmen aus Gold. Fouquet gelingt es, das Maximum aus dem ihm zur Verfügung stehenden Raum herauszuholen, um genau jene Aussagen zu machen, die sein künstlerisches Auge bereits konzipiert hat – auch indem er den für die Initialen und die ersten Textzeilen vorgesehenen Raum nutzt. Texte werden so zu Schildern im trompe-l´oeil oder zu roten und blauen Bändern am unteren Rand der Miniatur. Zwar sind diese Formen nicht neu, aber Fouquet geht noch viel weiter: Er nützt Schilder und Bänder, um ergänzend zum Hauptsujet eine untere Bildebene einzuführen, in der verschiedene Figuren platziert die Hauptszene stärken.

Das Meisterwerk von

Jean Fouquet

Die 47 Miniaturen aus der Hand Jean Fouquets – ursprünglich ein vollständiges Stundenbuch – wurden schon sehr früh als eines der größten Meisterwerke der abendländischen Buchmalerei erkannt. Denn bereits im 18. Jahrhundert wurden die Miniaturseiten entnommen, und fast alle Textseiten gingen verloren.

EindrucksvolI ist die unglaublich raffinierte Ausfüh­rung der Miniaturen, in denen italienische und flämische Einflüsse zu einem einzigartigen Kunstwerk verschmelzen. Die Edition bringt nun erstmals nach Jahrhunderten wieder die auf acht Sammlungen verteilten Blätter zusammen.

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