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Das Buch der Liebenden

Date : 2016

 Das Buch der Liebenden

Eine Ode an die höfische Liebe und ein Kleinod der Buchmalerei

Entstehung: unbekannt

Anfang des 16. Jahrhunderts entstand in Frankreich dieses rätselhaft-bezaubernde Buch: eine Handschrift, die in 15 ganzseitigen Darstellungen die Episoden einer bewegenden Liebesgeschichte zeigt. Freude und Tanz fin­den ebenso ihren Platz wie der gemeinsame Ausritt und die Liebenden im Gespräch oder in vertrauter, liebevoller Umarmung. Wenn sich die Angebetete dem verliebten Betrachter mit gelöstem Haar zeigt, ist die Sinnlichkeit dieser Geste bis heute spürbar geblieben.

Bis dato konnte die Handschrift noch kei­nem namentlich bekannten Illuminator oder keiner Illuminatorin zugeschrieben werden, nur die Provenienz aus Frankreich aus dem Umfeld der Familie Brosse ist sicher.

Buch der Liebenden  vert

Ein reines Bilderbuch ohne Text

12 reizvoll mit Symbolen und Ornamen­ten ausgestattete Zierseiten ergänzen und erklären die Bilderfolge. Das Unge­wöhnlichste an der Handschrift ist wohl der völlige Verzicht auf Text – sieht man von zwei Sätzen in den Randleisten und einer rätselhaften Buchstabenfolge ab.

Die Bildszenen schildern auf faszinierende Weise Verhaltensweisen und Umgangsformen Liebender an den Höfen des christ­lichen Abendlandes und führen uns in eine Welt an der Schwelle zur Neuzeit, die mittels Symbolik und Allegorie in Zwie­sprache mit dem Betrachter treten will.

Eine vielschichtige Bildsprache

Der Maler verwendet gezielt Farben zur Ver­mittlung von Botschaften und setzt Pflanzen und Tiere stellvertretend für Eigenschaften und Personen, scheinbar belanglose Gegen­stände als Bedeutungsträger, ein.

Die lebendige Bildsprache entzieht sich einer eindeutigen Interpretation und gibt so der Fantasie des Betrachters Raum. Der Maler dieser Bilder­folge verstand es meisterhaft, die liebevolle Vertrautheit, in der das Paar miteinander verbunden ist, auszudrücken.

Dabei domi­niert das Zeichnerische, das Erzählende, es lässt die perspektivischen Konstruktionen und sorgfältigen Modellierungen der Körper in den Hintergrund treten. Gerade dadurch strahlen die Illustrationen eine Leichtig­keit und Eleganz aus, die hervorragend zu der dargestellten Erzählung passen.

Die bewegende Geschichte einer

Liebe ohne Worte

Das Buch der Liebenden, Codex 388 des Musée Condé in Chantilly, ist ein berührendes Kleinod der letzten großen Blütezeit der französischen Buchmalerei, das auf wunderbare Weise ohne Worte – aber deshalb nicht weniger beredt – die Geschichte zweier Liebender erzählt und einen einzigartigen Blick auf das Empfinden und höfische Leben dieser Zeit gewährt.

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